Es ist entscheidend herauszufinden, auf welchem Kursniveau die milliardenschweren Kapitalsammelstellen spätestens wieder kaufen sollten.
Bleiben die institutionellen Käufe aus oder erreichen keine Kurswende, besteht dringender Handlungsbedarf! Wer wartet, bis gravierende Probleme einer Firma oder des Marktes für jeden klar erkennbar sind, hat die Probleme längst im Depot. Das muss nicht sein!
Auf den Spuren der Großen
Spätestens wenn es hart auf hart kommt, Angst regiert oder gar Panik ausbricht, zeigt sich ob und auf welchem Kursniveau verstärkt institutionelle Käufe hereinkommen. Ohne die zig Millionen und wiederholten Käufe der milliardenschweren Großanleger sind dynamische Aufwärtsbewegungen – selbst bei den besten Aktien – über viele Jahre kaum vorstellbar.
Liebesentzug der „muss-man-haben-Aktien“
Mit Unterstützung des Großkapitals, der Wall Street und später auch einem medialen Begleitorchester wachsen die „Baby-Amazons“ zu populären Aktien heran. Nahe dem Höhepunkt der Börsenkarriere muss angeblich jeder die Stars in seinem Depot haben. Leider kommt der Segen der Experten zu spät. Die „muss-man-haben-Aktien“ (obwohl immer noch gute Unternehmen) erleiden das gleiche Schicksal wie unzählige berühmte Vorgänger. Ein Abstieg, der es in sich hat!
50/80 Faustformel für Aktien-Stars
Anfangs werden die Tiefschläge noch als „klare“ Kaufchance wahrgenommen. Experten bestärken die Anleger darin, denn es sind schließlich Top-Aktien der Top-Unternehmen. Letzteres mag stimmen, Ersteres nicht mehr. Das Drama nimmt seinen Lauf. Behalten Sie die 50/80 Faustformel im Hinterkopf:
Mit 80% Wahrscheinlichkeit halbieren sich die prominenten Aktienstars vom Allzeithoch. Die Hälfte der beliebtesten Aktien fallen sogar 80%.
Starker Tobak! Macht nichts, wenn man sich zu schützen weiß und seine Gewinne in neue Chancen investieren kann.
Kein hätte, könnte, wenn und aber
Institutionelle Pivotzonen (IPZ) bieten eine nachvollziehbare, systematische Entscheidungshilfe auf die Frage „wann Investoren spätestens den Gewinn sichern bzw. Verlust begrenzen sollten“. Die wichtigste Frage überhaupt. Chancen gibt es immer wieder, aber das Anlagekapital ist begrenzt (Kapitalschutz).
Abbildung oben: Amazon wurde am 12.06.2014 in das Musterdepot i² kostolany aufgenommen. Am Bewertungsstichtag Ultimo Januar 2022 wurde erstmals (!) in dem langjährigen Betrachtungszeitraum ein Verkaufssignal auf Basis der IPZ angezeigt. Zu dem Zeitpunkt galt Amazon in der Expertengemeinde unverändert „als solides Basisinvestment und klarer Kauf“. Gilt das nach Kurshalbierung immer noch? Wir haben den Großteil der Gewinne eingetütet bis auf eine Restposition, die dem immer noch starken Unternehmen (nicht Aktie) die Ehre erweist (Stand 15.1.2023).
- Wichtig: Institutionelle Pivotzonen leisten gute Dienste bei Qualitätsaktien, nicht nur bei allseits bekannten Top-Unternehmen. Ebenso bei Kaufentscheidungen, aber das ist ein anderes Thema.
- Nachteile: Eiserne Disziplin, Geduld und Medienresistenz unabdingbar.