Sprudelnde Gewinne
Schnelles Wachstum hilft den Kursen auf die Sprünge. Eine große Siemens bewegt sich gemächlich, während dynamisch wachsende Davids nach oben schießen.
Es lohnt sich, wachstumsstarke Aktien einer behäbigen vorzuziehen. Warum? Dazu müssen wir uns mit dem Temperament von Aktien beschäftigen.
Roadster, Limousine oder Geländewagen?
Die unterschiedliche Unternehmenssituation prägt den Kursverlauf. Je nach Anlegermentalität, Risikobereitschaft und Renditeerwartung sollte man die zu einem passenden Aktientemperamente berücksichtigen. Ein Förster wird mit einem Ferrari auf Waldwegen keinen Spaß haben, genauso wie der sportliche Fahrer mit einem Laster nicht bei der Formel 1 gewinnen wird.
- Aktien von Großunternehmen bewegen sich in kleinen Schritten. Für Großunternehmen ist es mathematisch unmöglich, den Gewinn permanent zu vervielfachen.
- Bei kleineren Unternehmen sehr wohl, da die Ausgangsbasis absolut betrachtet deutlich niedriger liegt. Die dynamischen Bewegungen vollführen die kleinen Werte.
- Da gerade schnelles und hohes Gewinnwachstum den Kursen auf die Sprünge hilft, ist es keine Überraschung, dass ein Großunternehmen wie Siemens seinen Aktienkurs nicht so schnell steigern kann wie es eine kleine, aber aggressiv wachsende Firma vermag (Basiseffekt).
- Kleinere Unternehmen können bei guter Geschäftslage aufgrund des Basiseffektes ihre Gewinne relativ stark steigern. Der Aktienkurs profitiert in der Regel überproportional davon.
- Das dynamische Gewinnwachstum ist gleichzeitig die Achillesferse. Schwächt es sich ab oder verlieren die Investoren den Glauben daran, sind Kurskapriolen vorprogrammiert.
Aktienkategorien und Kursverläufe
In Anlehnung an den erfolgreichen Fondsmanager Peter Lynch lassen sich die meisten Aktien in sechs Kategorien einteilen:
- Wachstumsstarke Aktien
- Stetige Aktien
- Wachstumsschwache Aktien
- Substanzaktien
- Zyklische Aktien
- Turnaround-Aktien
Die Besonderheiten
- Ad 1-3: In den ersten drei Kategorien ist Wachstum die treibende Kraft. Damit ist nicht nur das Gewinn- und Umsatzwachstum gemeint.
- Ad 4: Bei Substanzaktien handelt es sich um Firmen mit umfangreichem Betriebsvermögen, das günstig bewertet ist. Der Gedanke des Value-Investment ist nicht fern.
- Ad 5: Zyklische Aktien schwanken im Rhythmus der Konjunktur. Timing ist alles.
- Ad 6: Bei Turnaround-Aktien läuft etwas gründlich schief. Es ist eine Wette darauf, dass die „unlösbaren“ Probleme gelöst werden. Der Aktienkurs hüpft zwischen Himmel und Hölle.
Evolution einer Aktie
Firmen bleiben nicht in der gleichen Aktienkategorie. Microsoft beispielsweise hat im Silicon Valley
- als unbekannte Wachstumsaktie (Aktienkategorie eins) angefangen,
- ist über die Jahre groß geworden zu einer stetigen Aktie (Aktienkategorie zwei),
- zahlt inzwischen eine großzügige Dividende, verfügt über reichlich Barmittel und beherrscht den Markt, der dem Giganten (Basiseffekt) nur noch ein mäßiges Gewinnwachstum beschert (Aktienkategorie drei).
Die Evolution der Kategorien findet sich im Kursverlauf wieder:
Darwinismus bei Aktien
Prägen Sie sich den Kursverlauf gut ein. Wenn Sie tausende von Charts durchgehen, werden Sie auf ähnliche Stories stoßen. Die Evolution einer Firma spiegelt sich im Kursverlauf und der Aktienkategorie wieder. Das ist der Grund, warum es heute bei einer Microsoft gemächlicher zugeht. Erwarten Sie keine Kursexplosion wie zur Sturm und Drang Zeit in den 80er/90er Jahren (Aktienkategorie 1).
Superaktien lieben Kategorie 1
Solche Aktien sind schwer zu finden. Hat man eine entdeckt, versucht sie alles um einen mit wilden Schwankungen abzuschütteln. Warum sollte man trotzdem nach solchen Wachstumsaktien suchen? Weil auch nach der Frühphase außergewöhnliche Kursgewinne möglich sind. Und wo findet man am ehesten solche Ausnahmeaktien? In der Aktienkategorie 1! Deshalb führen wir das i² kostolany.
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